Offener Brief an MdB Henning Otte

In einen offenen Brief an MdB Henning Otte fordert das Uelzener Bündnis für Demokratie und Toleranz Aufklärung zu den rechtsextremen Verdachtsfällen in der Bundeswehr.

 

Sehr geehrter Herr Otte,

wie der Presse zu entnehmen war, informierte das Verteidigungsministerium zum Thema Verdacht auf Rechtsextremismus in der Bundeswehr. Dies geschah als Antwort auf eine parlamentarische Anfrage. Siehe dazu u.a. Allgemeinen Zeitung Uelzen 10.04.17, Seite 1, Artikel „Rechtsextreme Verdachtsfälle in der Bundeswehr“. Diesem Bericht zufolge veröffentlichte ein Soldat „ein Foto eines Soldaten mit Maschinengewehr im Anschlag, Mündung Richtung Bildbetrachter“, darunter folgender Schriftzug „Das schnellste deutsche Asylverfahren lehnt bis zu 1.400 Anträge in der Minute ab“. Ein Verfahren gegen diesen Soldaten wurde jedoch eingestellt, „da Dienstvergehen nicht
nachgewiesen werden konnte.“

Wir, das Uelzener Bündnis für Toleranz und Demokratie, stellen uns nun die Frage, wie es zu dieser Entscheidung kommen konnte und würden von Ihnen gerne wissen, ob  Ihnen als verteidigungspolitischer Sprecher Ihrer Fraktion dieser Vorgang bekannt ist. Liegen Ihnen nähere Informationen zu diesem Vorfall vor? Wir sind entsetzt, dass jemand, der Asylbewerbern per se das Recht auf Leben abspricht, d.h. zum Mord in einer Vielzahl von Fällen aufruft, Mitglied der Bundeswehr sein kann. Und dort eventuell  Dienst an der Waffe tun kann.

Bitte teilen Sie uns mit, wie die Vorgesetzen dieses Soldaten zu dieser Entscheidung gekommen sind. Gerne hören wir auch von Ihnen, was Sie zu tun gedenken, damit für die Zukunft sichergestellt wird, dass alle Soldatinnen und Soldaten der Bundeswehr unsere demokratischen und freiheitlichen Rechte verteidigen und nicht als Mitglied einer Parlamentsarmee ungehindert zum Mord an Menschen aufrufen können.

Mit freundlichen Grüßen

Für das Bündnis
Ute Altbauer-Kallnischkies
Frank Heinrich
Pastorin Anneke Ihlenfeldt
Florian Ihlenfeldt
Birgit Klotz
Monika Mattig
Ingetraud Schmäcke
Pastor Frank-Peter Schultz
Dr. med. Dieter Thiel